Medikamente
Seitenübersicht:
- Zusammenfassung
- Allgemeines zur Behandlung
- Medikation bei Mastzellaktivierungserkrankungen
- Unverträgliche Medikamente
Allgemeiner Hinweis zu Gesundheitsthemen
Man beachte unsere Hinweise zu Gesundheitsthemen! Lassen Sie sich durch eine Fachperson (Arzt, Apotheker) beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen aufmerksam durch. Die hier angebotenen Informationen sollen nicht den Arztbesuch ersetzen, sondern das Arzt-Patientenverhältnis unterstützen und ergänzen.
Zusammenfassung:
Medikamente sind in den meisten Fällen zur Unterstützung der Therapie sinnvoll oder sogar notwendig. Viel wichtiger als die Medikation ist jedoch das dauerhafte Meiden bekannter mastzellaktivierender Auslöser im erforderlichen Ausmass, insbesondere die Ernährungsumstellung.
Krankhaft veränderte Mastzellen lösen nicht nur durch eine aktivierende Genmutation spontan Symptome aus. Die Mastzellaktivierung wird auch durch äussere Reize zusätzlich verstärkt. Beeinflussbar ist lediglich die Aktivierung durch äussere Reize.
Therapieansatz:
- Meiden äusserer Auslöser
- Die sekundär aktivierten gesunden Mastzellen medikamentös stabilisieren
- Die Wirkung einzelner freier Mediatoren medikamentös blockieren, deren Neusynthese hemmen oder deren Abbau beschleunigen.
- Verbleibende Symptome symptomatisch therapieren.
Prognose
Mastzellerkrankungen sind bisher nicht heilbar. Bei richtiger Behandlung sind jedoch die Symptome meist kontrollierbar und oft sogar weitgehend vermeidbar.
Ohne medikamentöse Behandlung ist der Krankheitsverlauf im günstigsten Fall stabil, oft aber über die Jahre ganz langsam, manchmal auch schnell zunehmend. Spontane Besserungen sind nicht zu erwarten. Die Medikation ist daher notwendig, soweit das Meiden der Auslöser nicht ausreicht, um Symptomfreiheit zu erlangen.
Grundsätzlich ist die Prognose günstig in dem Sinne, dass es eine in den allermeisten Fällen stabile Erkrankung ist, die nicht direkt eine erhöhte Sterblichkeit verursacht (allerdings mit Ausnahmen).
Medikation
Die Therapie erfordert normalerweise die Kombination mehrerer sich ergänzender Wirkstoffe, deren Wahl und Dosierung auf den Einzelfall abzustimmen und regelmässig zu überprüfen sind. Für die Festlegung der Dosierung orientiert man sich mangels messbarer Indikatoren an der Erfahrung des Patienten.
Das Meiden der Auslöser gelingt nicht immer. Der Patient benötigt daher nebst einer Basismedikation auch Zugriff auf Zusatzmedikation je nach Bedarf.
Zur medikamentösen Therapie der Mastzellaktivierungserkrankungen stehen verschiedene Wirkstoffkategorien zur Verfügung:
- Mastzellstabilisatoren
- Cromoglicinsäure, Natriumcromoglicat
- Ketotifen
- ...
- Mediatorhemmer
- Antihistaminika (Histaminrezeptorantagonisten)
- Prostaglandinsynthesehemmer
- ...
- Abbauförderer
- Ascorbinsäure (Vitamin C)
- Diaminoxidase (DAO), nur gegen exogene Amine im Nahrungsbrei wirksam
- ...
- ...
Für aggressive Verlaufsformen stehen dem Arzt noch etliche stärkere Medikamente zur Verfügung.
Im SIGHI-Medikamentenführer werden zahlreiche Wirkstoffe und Präparate genannt und deren Wirkungsweise erklärt:
Der SIGHI-Medikamentenführer zeigt auf rund 120 Seiten die verschiedenen Möglichkeiten der Medikation detailliert und übersichtlich auf. Die Broschüre ist für Mitglieder als PDF-Datei online abrufbar und als gedruckte Ausgabe bestellbar. Dieser Ratgeber wird laufend erweitert und an unseren Wissensstand angepasst.
Unverträgliche Medikamente
Zahlreiche Arzneimittel sind bei MCAD unverträglich. Darunter auch viele allgemein sehr gebräuchliche Präparate, sowie Präparate, die gerne für die symptomatische Behandlung von Symptomen unbekannter Herkunft verschrieben werden (oder anders ausgedrückt: die bei unerkannten Fällen von MCAD angewendet werden). Sowohl Wirkstoffe wie auch Hilfsstoffe (Zusatzstoffe) können unspezifische Unverträglichkeitsreaktionen verursachen (pseudoallergische Reaktionen, "Medikamentenallergie").
Unverträgliche Wirkstoffe
Zahlreiche Medikamentenwirkstoffe sind Liberatoren von Mastzellmediatoren, auch Histaminliberatoren genannt, d.h. sie setzen als unerwünschte Nebenwirkung unspezifisch körpereigenes Histamin, Entzündungsmediatoren und andere Botenstoffe frei. Andere Wirkstoffe können als unerwünschte Nebenwirkung Enzyme blockieren, die für den Abbau freigesetzter Mediatoren nötig sind. Das prominenteste Beispiel wäre der Histaminabbau über die Diaminoxidase (DAO), der durch Inhibitoren blockiert werden kann.
In vermutlich allen Wirkstoffkategorien finden sich unverträgliche Wirkstoffe, besonders häufig in den folgenden: Antibiotika, Schmerzmittel, Lokalanästhetika, Narkosemittel, Beruhigungsmittel, Schleimlöser, Muskelentspannungsmittel, sowie in sämtlichen Röntgenkontrastmitteln.
Bekannte Beispiele: Acetylcystein, Acetylsalicylsäure, Alprenolol, Barbiturate, Cimetidin, Codein, Clavulansäure, Diazepam, Diclofenac, Metamizol, Metoclopramid, Nitroglycerin, Opiate, Polyvinylpyrrolidon (E1201), Prilocain, Rifampicin, Tacrin, Thiopental.
Liste unverträglicher Medikamentenwirkstoffe
Eine ausführlichere Liste unverträglicher Arzneimittelwirkstoffe (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) ist weiter unten zu finden.
Unverträgliche Hilfsstoffe
Auch enorm viele Hilfsstoffe vermögen Unverträglichkeitsreaktionen auszulösen: Füllstoffe, Tablettierungsstoffe, Farbstoffe, Überzugsmittel, Konservierungsstoffe, Lösungsmittel, Aromastoffe, Süssstoffe, Tenside usw.). Die Hilfsstoffe sind meist ungenügend deklariert. Welche unverträglich sind, ist noch nicht abschliessend bekannt.
Liste unverträglicher Hilfsstoffe
Als minimale Vorsichtsmassnahme sollte die Verträglichkeit jedes deklarierten Hilfsstoffs in unserer Lebensmittelliste nachgeschlagen werden.
Allgemeines zur Behandlung
Herkunft und Auslösung der Symptomatik, Ätiopathogenese
Die Symptome stammen von...:
- ... krankhaft veränderten Mastzellen, die durch Genmutation oder vermutlich auch durch epigenetische Veränderungen (beides von aussen nicht beeinflussbar) überempfindlich werden und Mastzellmediatoren freisetzen.
- ... gesunden Mastzellen, die durch die freigesetzten Mediatoren sekundär aktiviert werden.
- ... anderen Zelltypen des Immunsystems, welche durch die freigesetzten Mediatoren aktiviert und/oder chemotaktisch mobilisiert werden.
- ... gewöhnlichen Zellen in Organen und Geweben, welche durch Mediatoren beeinflusst oder durch Mastzellvermehrung verdrängt werden.
Die Symptome in krankhaft veränderten Mastzellen werden ausgelöst...:
- ... spontan durch eine aktivierende Genmutation oder epigenetische Veränderungen
- ... getriggert durch äussere Reize
Beeinflussbar ist lediglich die Aktivierung durch äussere Reize.
Therapieansatz
Die Therapie besteht folglich darin (nach Priorität geordnet), ...
- ... die Mastzellaktivierung durch das Meiden äusserer Auslöser zu minimieren.
- ... die sekundär aktivierten gesunden Mastzellen medikamentös zu stabilisieren, damit wenigstens diese keine Mediatoren freisetzen.
- ... die Wirkung einzelner freier Mediatoren medikamentös zu blockieren, deren Neusynthese zu hemmen oder deren Abbau zu beschleunigen.
- ... in schweren Fällen mit erhöhter Mastzellzahl die Anzahl Zellen chemotherapeutisch zu reduzieren (zytoreduktive Therapie).
- ... die verbleibenden Symptome symptomatisch zu therapieren (ohne hierfür auf unverträgliche Präparate zurückzugreifen!).
- ... durch ablenkende Tätigkeiten die Aufmerksamkeit weg von den Symptomen auf anderes zu lenken.
Prognose
Eine ursächliche Heilung von Mastzellerkrankungen ist nach heutigem Stand der wissenschaftlichen Forschung nicht möglich. Genmutationen sind nicht reversibel und können vom Körper auch nicht als zu eliminierende Entartung erkannt werden. Auch epigenetische Veränderungen können über mehrere Genertionen weiter gegeben werden und sind mit heutigen Mitteln nicht heilbar. Bei richtiger Behandlung sind jedoch die Symptome kontrollierbar und oft sogar ganz vermeidbar.
Ohne medikamentöse Behandlung ist der Krankheitsverlauf im günstigsten Fall stabil, oft aber über die Jahre ganz langsam, in seltenen Fällen auch schnell zunehmend. Spontane Besserungen sind nicht zu erwarten. Die Medikation ist daher notwendig, soweit das Meiden der Auslöser nicht ausreicht, um Symptomfreiheit zu erlangen.
Grundsätzlich ist die Prognose günstig in dem Sinne, dass es eine in den allermeisten Fällen stabile Erkrankung ist, die nicht direkt eine erhöhte Sterblichkeit verursacht. Dies jedoch mit folgenden Vorbehalten:
- Bei MCAD ist das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht. Diese Folgeerkrankungen bringen teils eine höhere Sterblichkeit und meist eine bedeutende Einschränkung der Lebensqualität mit sich.
- Ein kleiner Teil der Betroffenen ist anfällig für anaphylaktische Reaktionen, die zu gefährlichen Kreislaufschocks und im schlimmsten Fall zum Tode führen können. Diese "Unfälle" können sowohl spontan (ohne erkennbaren bekannten Auslöser) wie auch durch mastzellaktivierende Reize auftreten.
- Die Erkrankung kann Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Reaktionsträgheit, in schwereren Fällen auch Koordinationsstörungen, depressive Verstimmungen oder allgemein schweren körperlichen Leidensdruck verursachen. Dies könnte das Risiko für Unfälle und Suizide erhöhen.
Medikation bei Mastzellaktivierungserkrankungen
Diverse Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsprinzipien stehen zur Verfügung. Normalerweise ist eine komplexe Medikation notwendig, mit der Anwendung mehrerer sich ergänzender Wirkstoffe in Kombination. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Krankheitsbilder und Schweregrade ist die Wahl der Wirkstoffe und der Dosierung auf den Einzelfall abzustimmen und regelmässig zu überprüfen und anzupassen.
Für die Festlegung der Dosierung gibt es keine messbaren Indikatoren. Laborwerte wie z.B. die Serumtryptase liefern keine aussagekräftigen Hinweise auf den Leidensdruck. Man beginnt je nach Einschätzung des Schweregrades ungefähr mit der normalen Tagesdosis und verlässt sich danach auf die Erfahrungen des Patienten.
Das Meiden der Auslöser gelingt nicht immer gleich gut oder ist teils gar nicht möglich (z.B. bei Allergien gegen Hausstaubmilbenkot, Pollen oder Pilzsporen). Deshalb sollte der Patient nebst einer Basismedikation auch Zugriff auf Zusatzmedikation haben, die er je nach Bedarf einnehmen kann.
Es ist nicht gleichgültig, welche der zur Verfügung stehenden Wirkstoffe man auswählt. Um sie sinnvoll anwenden und kombinieren zu können, ist es wichtig, ihre unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zu verstehen. Im SIGHI-Medikamentenführer werden zahlreiche Wirkstoffe und Präparate genannt und deren Wirkungsweise erklärt:
Der SIGHI-Medikamentenführer: Medikation bei MCAD / Histaminose
Der SIGHI-Medikamentenführer beschreibt auf rund 120 Seiten detailliert und übersichtlich die verschiedenen Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung bei systemischen Mastzellaktivierungserkrankungen, Histamin-Intoleranz bzw. Histaminose und zeigt nebst den Vorteilen zahlreicher Wirkstoffe auch deren Nachteile auf. Nebst Arzneimitteln werden auch Medizinprodukte, Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke und Nahrungsergänzungsmittel erläutert. Dieser Ratgeber erklärt das Therapiekonzept und liefert zahlreiche Vorschläge zur Basistherapie und symptomatischen Zusatztherapie der chronischen Phase sowie zur Behandlung der akuten Phasen. Vorgestellt werden auch Massnahmen in besonderen Situationen wie Anaphylaxie / anaphylaktischer Schock, Infektionskrankheiten, Impfungen, Pollenallergien, Schwangerschaft und Stillzeit, sowie auch die Prämedikation und weitere Vorsichtsmassnahmen vor Anästhesien, Operationen und Zahnarztbehandlungen. Auch die Liste unverträglicher Wirkstoffe fehlt nicht, und eine Anleitung zur Einschätzung der Verträglichkeit von Präparaten. Dazu viele weitere Tipps und Tricks.
SIGHI-Medikamentenfuehrer_VORSCHAU.pdf (1.5 MB, Version 2018-08-08) | |
SIGHI-Medikamentenfuehrer.pdf (2.5 MB, Version 2019-08-11) |
Internes Dokument, nur für Mitglieder. Kein Einzelverkauf.
Auch als gedruckte Ausgabe erhältlich.
Hier können wir nur einzelne Wirkstoffe kurz erläutern:
Mastzellstabilisatoren
Mastzellstabilisatoren sind eine Gruppe von Arzneistoffen mit antiallergischer Wirkung. Sie stabilisieren die Zellmembran von Mastzellen. Dies vermindert ihre Bereitschaft, Histamin und weitere (Entzündungs-)mediatoren freizusetzen. Als stabilisierende Mechanismen wären theoretisch denkbar: Modifikation der Eigenschaften der Lipiddoppelschicht, aus der die Zellmembran besteht, Hemmen aktivierender Mastzellrezeptoren mittels Rezeptorantagonisten, Stimulation dämpfender Mastzellrezeptoren mittels Rezeptoragonisten, Unterbrechen der Signalübertragungskette, die nach Stimulation der Rezeptoren die Mediatorsynthese und -freisetzung in Gang setzt, Beeinflussung der Gene, welche die Rezeptordichte steuern.
Zur Zeit sind vor allem zwei Substanzen aus der chemischen Gruppe der Cromogene in Medikamenten verfügbar: Cromoglicinsäure (bzw. Natriumcromoglycat) und Nedocromilnatrium. Präparate zur oralen Einnahme verhindern lokal im Darm die Freisetzung von Mediatoren. In Form von Augentropfen und Nasensprays werden die Wirkstoffe hauptsächlich gegen Pollenallergien angewendet und wirken ebenfalls nur lokal.
Mediatorhemmer (Rezeptorantagonisten, Synthesehemmer u.a.)
Falls die Degranulation von Mastzellen bzw. die Freisetzung von Mediatoren nicht ausreichend verhindert werden kann, kommen in einer zweiten Stufe die Mediatorhemmer zum Zuge. Mit ihnen kann man gezielt die Wirkungen einzelner Mediatoren blockieren oder deren Entstehung verhindern. Am wichtigsten sind sicher die Antihistaminika, aber auch die Hemmung der Prostaglandinsynthese und evtl. die Blockierung weiterer Mediatoren sind oft erforderlich:
Antihistaminika (=Histaminrezeptorantagonisten)
Histamin ist ein Botenstoff, der seine Wirkung entfaltet, indem er an verschiedene Histaminrezeptoren andockt, ähnlich wie ein Schlüssel, der in bestimmte Schlösser passt und so einen bestimmten Mechanismus in Gang setzen kann. Bisher sind vier verschiedene Histaminrezeptoren bekannt, die mit H1 bis H4 bezeichnet werden. Antihistaminika (=Histaminrezeptorantagonisten, Histaminrezeptorblocker) wirken gegen histaminbedingte Symptome, indem sie spezifisch bestimmte Histaminrezeptoren blockieren. Sie verstopfen bildlich gesprochen bestimmte Schlüssellöcher, so dass der Schlüssel dort nicht mehr passt. Antihistaminika wirken also nicht direkt gegen das Histamin und können den Histaminspiegel im Körper nicht direkt senken. Sie können nur vorübergehend bestimmte Wirkungen des Histamins blockieren.
Am wichtigsten sind die H1-Antihistaminika, mit denen normalerweise die meisten Symptome unterdrückt werden können. Zusätzlich kann bei übermässiger Magensäureproduktion (Sodbrennen, saures Aufstossen) die Gabe eines H2-Antihistaminikums sinnvoll sein. H3- und H4-Blocker haben derzeit noch kaum therapeutische Bedeutung.
Die älteren Antihistaminika (sogenannte Wirkstoffe der ersten Generation) haben die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke passieren zu können. Im Gehirn können sie eine sedierende Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS) haben, d.h. sie können müde machen. Tagsüber kann dies eine unerwünschte Nebenwirkung sein. Vor dem zu Bett gehen eingenommen, kann diese Klasse der Antihistaminika aber auch bewusst als willkommene Einschlafhilfe (Sedativum) genutzt werden.
Neu entwickelte Antihistaminika (sogenannte Wirkstoffe der zweiten Generation) wurden so konzipiert, dass sie die Blut-Hirn-Schranke nicht oder nur geringfügig durchdringen können. Da sie das zentrale Nervensystem nicht erreichen können, verursachen sie kaum noch Müdigkeit.
Im SIGHI-Medikamentenführer finden Sie eine Übersicht über die zugelassenen Wirkstoffe mit tabellarischem Vergleich ihrer Eigenschaften, Vor- und Nachteilen sowie Tipps und Tricks.
Antihistaminika als Abbauhemmer
Einzelne Antihistaminika hemmen offenbar als unerwünschte Nebenwirkung Histamin abbauende Enzyme oder andere Aminoxidasen. Die Anwendung solcher Wirkstoffe hat zur Folge, dass zwar einerseits spezifisch einer der Histaminrezeptoren blockiert wird und dadurch ein Teil der Histaminwirkungen schwächer wird, dass aber andererseits durch die Hemmung eines abbauenden Enzyms der Histaminspiegel ansteigt, was andere Histaminwirkungen verstärkt. Die betreffenden Wirkstoffe sind deswegen aber nicht notwendigerweise unverträglich. Normalerweise überwiegt die positive Wirkung. Trotzdem sollte man es zuerst mit besseren Alternativen versuchen. Beispiele:
Diphenhydramin (z.B. in Benocten, Nardyl) blockiert die Histamin-Bindungsstelle der HNMT, so dass kein Histamin mehr zum aktiven Zentrum dieses Enzyms gelangen kann [Horton et al. 2005].
Hydroxyzin (z.B. in Atarax) hemmt die Monoaminoxidase B (MAO-B) und die Semicarbazid-sensitive Aminoxidase (SSAO) im Plasma, in geringerem Masse auch die membrangebundene Form der SSAO sowie die MAO-A. Das beeinträchtigt den Abbau bestimmter biogener Amine. [O'Sullivan et al. 2006]
Prostaglandinsynthesehemmer
Prostaglandine (eine grosse Gruppe von Gewebehormonen) gehören nebst Histamin zu den wichtigsten Symptome auslösenden Mastzellmediatoren, die durch Liberatoren aus Mastzellen frei gesetzt werden. Der Körper bildet die Prostaglandine mit Hilfe der Cyclooxygenasen (Enzyme). Es gibt zwei Unterformen der Cyclooxygenase: Cyclooxygenase-1 (COX-1) und Cyclooxygenase-2 (COX-2). Ein wichtiger Unterschied ist, dass das Cyclooxygenase-2-Gen vor allem durch Entzündungsprozesse und andere Bedingungen aktiviert wird.Prostaglandinsynthesehemmer lindern die Schmerzen und Entzündungen, indem sie die Enzyme COX-1 und/oder COX-2 hemmen und so die Bildung von Prostaglandinen verringern. Weil Prostaglandine nicht einfach nur schädlich sind, sondern auch wichtige Funktionen erfüllen, muss man möglicherweise mit etwas weniger Nebenwirkungen rechnen, wenn man einen sogenannten selektiven COX-2-Hemmer wählt, welcher die COX-2 stärker hemmt als die COX-1. Als mögliche unerwünschte Wirkungen der COX-1-Hemmung werden speziell Magenschleimhautblutungen und eine mögliche Nierenschädigung auf Grund einer verringerten Nierendurchblutung genannt.
Im SIGHI-Medikamentenführer werden geeignete Wirkstoffe vorgestellt und aus der Vielfalt der erhältlichen Präparate (bezogen auf CH-Zulassungen) diejenigen ohne unverträgliche Hilfsstoffe herausgefiltert.
Abbauförderer
Diaminoxidase (DAO)
Beschreibung, Wirkungsweise und Herstellung
Diaminoxidase (Abkürzung: DAO) ist ein Enzym, welches hauptsächlich im Darm das Histamin und einige andere biogene Amine im Nahrungsbrei abbaut. Wenn krankheitsbedingt nicht genügend körpereigene DAO-Abbaukapazität vorhanden ist, kann dieses Enzym dem Körper als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Inzwischen gibt es weltweit mindestens drei Hersteller, die den Wirkstoff DAO produzieren, und mehrere Firmen, welche daraus ein DAO-Produkt für die Anwendung bei Histamin-Unverträglichkeit herstellen. Zumeist wird die DAO aus einem Proteinextrakt isoliert, der aus Schweineniere gewonnen wird. Ein Hersteller isoliert die DAO aus Erbsen- und Linsenprotein. Tierische und pflanzliche DAO ist der menschlichen DAO sehr ähnlich und hat eine vergleichbare Wirkung. DAO ist somit ein Stoff, den einerseits der menschliche Körper selbst produziert (ausser er sei krankheitsbedingt nicht dazu in der Lage), und der andererseits auch in vielen Nahrungsmitteln natürlicherweise in geringen Konzentrationen vorkommt.
Produktbeispiele: DAOSiN, DaoZym, Histamed DaoPur, NaturDAO, Histame Food Intolerance Support, Histamine Block von Seeking Health, DAOSin von Swanson Ultra. Jedes Produkt ist jeweils nur in bestimmten Ländern auf dem Markt und in anderen Regionen nicht erhältlich. Die scheinbare Produktvielfalt trügt: Oft sind es nicht wirklich unabhängige Konkurrenzprodukte, da sie zumeist den gleichen Wirkstoff desselben Wirkstofffabrikanten enthalten.
Bezugsquellen
- Apotheken, Online-Shops, Online-Apotheken
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Formulierung, Darreichungsform
Bei den meisten Produkten handelt es sich um Tabletten oder Kapseln. Die DAO ist ein empfindliches Molekül, welches bei der Magenpassage von der Magensäure zerstört würde. Alle DAO-Produkte müsen folglich den Wirkstoff zunächst während der Magenpassage vor der Säure schützen, und später im basischen Milieu des Dünndarms den Wirkstoff freigeben. Dies erreicht man beispielsweise mit einer magensaftresistenten Beschichtung. Bei der Einnahme muss deshalb gut darauf geachtet werden, dass man diese Beschichtung nicht zerstört. Die Tabletten sollten unzerkaut, unzerteilt und unbeschädigt geschluckt werden, um eine maximale Wirksamkeit zu erhalten.
Anwendung
DAO kann entweder regelmässig zwei- oder dreimal täglich vor jeder Hauptmahlzeit eingenommen werden, oder die Einnahme kann auch bloss bei Bedarf erfolgen, also nur vor Mahlzeiten, deren Histamingehalt mutmasslich zu hoch oder schwer einschätzbar ist. Die Erfahrung wird zeigen, ob sich die Einnahme nur bei Bedarf als ausreichend erweist.
Auf jeden Fall sollte die Einnahme vorbeugend vor der histaminhaltigen Konsumation erfolgen und nicht erst im Nachhinein, wenn bereits Symptome auftreten. Idealerweise ungefähr 15 Minuten vor Beginn der Nahrungsaufnahme, so dass sich die DAO im Verdauungstrakt verteilen kann, bevor dieser Mit dem histaminhaltigen Nahrungsbrei in Kontakt kommt. Die Idee dahinter ist, dass das mit der Mahlzeit eingenommene Histamin möglichst schon abgebaut wird, bevor es vom Körper aufgenommen werden kann.
Anwendungseinschränkungen
Der Anwender sollte unbedingt auch verstehen, was DAO als Nahrungsergänzung NICHT kann:
- Nur vorbeugend wirksam! Das DAO-Makromolekül kann auf Grund seiner Grösse nicht durch die Darmwand ins Körpergewebe gelangen. Die DAO kann folglich nur im Darm, also per Definition ausserhalb des Körpers, wirken. Dort kann die DAO ihre Wirkung nur vorbeugend entfalten. Erfolgt die Einnahme erst nach der Histaminaufnahme, kann die DAO kaum noch eine Wirkung zeigen. Es nützt deshalb wenig, erst nachträglich Daosin einzunehmen, wenn man nach einer Mahlzeit Symptome verspürt.
- Unwirksam gegen Histaminliberatoren! Daosin ist auch wirkungslos gegen aus Mastzellen freigesetztes körpereigenes Histamin, das im Körperinnern durch Allergene, durch unverträgliche Medikamente oder durch Histaminliberatoren (Liberatoren von Mastzellmediatoren) freigesetzt wurde.
- Wirkungsverlust durch bestimmte Nahrungsmittel, Medikamente und Stoffe (DAO-Hemmer)! Die DAO ist sehr empfindlich gegenüber chemischen Einflüssen. Nicht nur durch Säure (Magensäure) wird dieses empfindliche Makromolekül zerstört. Auch alkoholische Getränke und viele andere DAO-Hemmer verringern die Wirksamkeit dieses Enzyms. In bestimmten Lebensmitteln besonders reichhaltig vorkommende biogene Amine bremsen zudem den Histaminabbau aus, weil sie konkurrierende Substrate darstellen. Das heisst: Die DAO baut lieber zuerst bestimmte andere Amine ab. Erst wenn die eliminiert sind, kümmert sie sich um den Histaminabbau. Und dann ist es wahrscheinlich schon zu spät.
Fazit:
Zumindest für diejenigen, welche auf Histaminliberatoren empfindlich reagieren, ist es nicht so, dass man mit DAO-Nahrungsergänzung unbeschwert wieder alles essen kann. Die DAO baut nur Histamin (und ein paar andere Amine) ab. Sehr viele Zutaten (Histaminliberatoren, DAO-Hemmer) müssen trotz DAO-Supplementierung weiterhin gemieden werden.
Die DAO funktioniert nur im basischen Milieu des Dünndarms, nicht in saurer Umgebung. Histaminhaltige Lebensmittel schon vor der Konsumation mit DAO zu vermengen (z. B. in eine Wein- oder Essigflasche geben oder über den Fisch oder über das Sauerkraut streuen und einwirken lassen) wird kaum zufriedenstellend funktionieren.
Die maximale Verzehrsmenge gemäss Herstellerangabe sollte nicht überschritten werden.
Wirksamkeitsnachweis
Bisher liegt erst eine einzige Studie vor, in der mit einer kleinen Zahl Probanden die Wirksamkeit von Daosin untersucht wurde [Komericki et al. 2010]. In dieser Studie zeigte Daosin eine schützende Wirkung.
Bei MCAD kann Daosin in denjenigen Fällen eingesetzt werden, wo die Einnahme histaminreicher Nahrung Symptome verursacht. Dies kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass die Mastzellen der Darmschleimhaut – insbesondere die krankhaft veränderten – durch Kontakt mit Histamin aktiviert werden und zusätzliches, körpereigenes Histamin freisetzen. Zusätzlich ist vielleicht bei MCAD-Betroffenen auch die DAO-Produktion der Darmschleimhaut beeinträchtigt, weil durch Mastzellaktivität ständig Entzündungsmediatoren freigesetzt werden. Beides führt dazu, dass die Histamin-Abbaukapazität überschritten wird. Die Histaminkonzentration im Darm steigt in der Folge an und führt zu noch stärkerer und ausgedehnterer Mastzellaktivierung. Die Anwendung kann genau so wie bei Histamin-Intoleranz erfolgen (siehe Herstellerangaben). Dem Anwender sollte bewusst sein, dass Daosin keine andere Wirkung besitzt als die oben beschriebene. Es wirkt nicht gegen Liberatoren. Es wirkt nicht gegen Mediatorausschüttung im Körper. Das Werbeversprechen des Herstellers, man könne damit wieder alles essen und geniessen, trifft für MCAD-Betroffene nicht zu. Die Liberatoren müssen trotzdem gemieden werden. Daosin ermöglicht es aber, dass man histaminhaltige oder nicht mehr ganz frische Nahrungsmittel je nach Menge besser oder sogar problemlos verträgt.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Vitamin C vermag den Histaminspiegel im Blut zu senken. Auf welche Weise dies geschieht, ist noch nicht ganz geklärt.
Vitamin C ist ein Sammelbegriff für die L-(+)-Ascorbinsäure und ihre Derivate mit gleicher Wirkung. Dazu gehören auch Stoffe, die im Körper zu L-(+)-Ascorbinsäure umgesetzt werden können, wie z.B. die Dehydroascorbinsäure (DHA). Die Salze der Ascorbinsäure nennt man Ascorbate (z.B. Natrium-Ascorbat, Magnesium-Ascorbat).
Sowohl die Deutsche wie auch die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfehlen für Gesunde eine tägliche Vitamin C Zufuhr von 100 mg pro Tag. Bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise wird dieser Wert über die normale Nahrungsaufnahme erreicht, so dass keine zusätzliche Zufuhr nötig ist. Bei bestimmten Erkrankungen – so auch bei Allergien, chronisch entzündlichen Erkrankungen und MCAD – ist jedoch der Bedarf erhöht. Wir empfehlen eine Zufuhr von ungefähr 100 bis 1'000 mg pro Tag (=0.1 bis 1 Gramm pro Tag), verteilt auf mehrere Einzeldosen von max. 200 mg. Bei Vitamin C ist die Gefahr der Überdosierung sehr gering. Überschüssiges Vitamin C wird über die Niere ausgeschieden. Mengen bis 5'000 mg pro Tag sind kurzfristig kein Problem.
Am günstigsten erhält man Vitamin C als reines Pulver in der Apotheke. 100 g kosten ca. 10 CHF. Im benachbarten Ausland soll es sogar noch wesentlich preisgünstiger sein.
Weitere Supplemente (Vitamine, Mineralstoffe)
Ebenfalls positive Wirkung haben: Zink, Magnesium. Magnesium hat jedoch auch abführende Wirkung. Bei gereiztem Darm muss Mg vorsichtig dosiert werden und man braucht etwas Erfahrung, wann man wie viel verträgt.
Folsäure ist für viele, aber anscheinend nicht für alle Betroffenen unverträglich. Nahrungsergänzungsmittel und in geringerem Masse auch Lebensmittel, die künstlich mit Folsäure angereichert sind, verursachen oft Beschwerden.
Immunsuppressiva, Zytostatika, zytoreduktive Therapien
Für aggressive Verlaufsformen stehen dem Arzt noch etliche stärkere Medikamente zur Verfügung, von Kortikosteroiden zur Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppressiva) bis hin zu Zytostatika (Verlangsamung der Zellvermehrung, andere Schreibweise: Cytostatika) oder Chemotherapie zur Reduktion der Zellzahl (cytoreduktive Therapie).
Mehrere Medikamente werden erst experimentell oder als zulassungsüberschreitende Anwendung (Off-Label-Use) eingesetzt. In den nächsten Jahren wird es hier bestimmt noch einige Fortschritte geben [z.B. Bai et al. 2012].
Bei der SM-AHNMD (SM in Kombination mit einer nicht mastzellbedingten Bluterkrankung) richtet man die Therapie auf die Behandlung der Bluterkrankung aus.
Unverträgliche Medikamente
Histaminliberatoren
Zahlreiche Medikamentenwirkstoffe sind Histaminliberatoren, d.h. sie setzen als unerwünschte Nebenwirkung unspezifisch körpereigenes Histamin frei. Meist äussern sich diese Unverträglichkeiten durch Hautausschläge, aber auch durch weitere für Allergien typische Symptome. Beim Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen nach der Einnahme von Medikamenten denken deshalb viele Ärzte als erstes an eine Typ I-Allergie. Wenn in solchen Fällen weder im Bluttest noch im Hauttest IgE-Antikörper gegen das Medikament nachgewiesen werden können, sollte die histaminliberierende Wirkung des Wirkstoffs als wahrscheinlichste Ursache der Medikamenten-Unverträglichkeit in Betracht gezogen werden (Pseudoallergie).
Nicht wenige Allergiker haben gleichzeitig auch eine MCAD und umgekehrt. Deshalb sollte nicht vergessen werden, dass bei einer Allergie auf einen Medikamentenwirkstoff gleichzeitig auch noch eine MCAD vorliegen kann; besonders wenn die Reaktion heftig ausfällt [Jarisch 2004, S.123].
DAO-Hemmer
Es gibt auch Medikamente, welche die Diaminoxidase (DAO) in ihrer Aktivität hemmen. Derartige Nebenwirkungen sind schwer als Medikamentenunverträglichkeit zu erkennen, weil die Symptome nicht nach der Einnahme des Medikamentes auftreten, sondern erst später, wenn dem Körper Histamin zugeführt wird. Bei histaminintoleranten Personen kann es deshalb vorkommen, dass Medikamente nicht wie erwartet wirken oder dass sie die Symptome, gegen die sie eingesetzt werden, sogar noch verstärken. DAO-Blocker (DAO-Hemmer) sind besonders tückisch, weil die zeitlich verzögert auftretenden allergieähnlichen Symptome nicht so leicht mit dem verabreichten Medikament in Zusammenhang zu bringen sind [Jarisch 2004, S.123].
Liste unverträglicher Medikamentenwirkstoffe bei Histamin-Unverträglichkeit (betrifft wahrscheinlich sowohl MCAD wie auch Histamin-Intoleranz)
Die folgende Tabelle listet die unverträglichen Wirkstoffe auf, sowie auch Wirkstoffe bei denen lediglich gezeigt wurde, dass sie eines der abbauenden Enzyme hemmen, ohne dass untersucht worden wäre, ob sie deswegen unverträglich sind. Nicht alle hier gelisteten Stoffe sind deshalb in jedem Fall unverträglich, sondern könnten dennoch einen Versuch wert sein, wenn das Ausweichen auf eine bessere Alternative nicht möglich ist. Die Liste ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit und wurde von uns nicht auf Richtigkeit überprüft. Eine druckbare Version im A4-Format finden Sie im SIGHI-Medikamentenführer.
Wirkstoff | Beispiele für Produktnamen ® | Kategorie | Histamin-Wirkungen | Quellen |
---|---|---|---|---|
Acemetacin | Antirheumatikum | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Fritzsche 2009] | |
Acetylcystein | Fluimucil, Helvetussin, Muco-Mepha, NeoCitran, Solmucol | Mukolytikum, Antidot | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Acetylsalicylsäure, ASS | Aspirin | Analgetikum | Histaminliberator | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Acriflavin | Antiseptikum | DAO-Blocker | [Fritzsche 2009] | |
ß-Adrenozeptoren-Blocker | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | ||
Alcuronium | Muskelrelaxantien | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Maintz et al. 2006, Forth 2008] | |
Alprenolol | Betablocker | DAO-Blocker | [Maintz et al. 2006] | |
Ambroxol | Ambrovene, Ambroxol, Broxol, Mucosolvan, Mucospas | Expektorans | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Amilorid | Diuretikum | ? | [Maintz et al. 2006] | |
Aminocyclin | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Aminophyllin | Euphyllin, Mundiphyllin, Myocardon | Antiasthmatikum | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Amiphenazol | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Amitriptylin | Saroten, Tryptizol, Limbritol | Trizyklisches Antidepressivum | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Amodiaquine | Malariamittel | HNMT-Blocker | [Horton et al. 2005, Aschenbach 2002] | |
Amphetamin | Histaminliberator | [Uni Bochum] | ||
Amphotericin B | Antibiotikum | Histaminliberator | [Livingstone 2013, Büttiker] | |
Atracurium | Muskelrelaxans | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Dewachter et al. 2014] | |
Atropin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Barbiturate | Schlaf- und Narkosemittel | Histaminliberator | [Steneberg 2007] | |
Bupropion | NDRI | Histaminliberator | [Afrin et al. 2015] | |
Carbamazepin | Antikonvulsivum | Histaminliberator | [Afrin et al. 2015] | |
Carbocromen | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Cefotiam | Antibiotikum | DAO-Blocker | [Maintz et al. 2006] | |
Cefuroxim | Antibiotikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Maintz et al. 2006] | |
Chinidin | Herzmittel | DAO-Blocker | [Fritzsche 2009] | |
Chloroquin | Chlorochin, Nivaquine, Resochin | Malariamittel, Antirheumatikum | DAO-Blocker, HNMT-Blocker | [Sattler 1985, Jarisch 2004, Donatelli et al. 1994, Maintz et al. 2006] |
Chlortetrazykline | Antibiotikum | Histaminliberator | [Büttiker] | |
Cimetidin | H2-Antihistaminikum | DAO-Blocker | [Prof. Ralf Bauer Uni Bonn; gesehen in: Jarisch 2004 S.12, Maintz et al. 2006, Fritzsche 2009] | |
Ciprofloxacin | Antibiotikum | Histaminliberator | [Livingstone 2013, SIGHI: 1 Fallbericht] | |
Clavulansäure | Augmentin | Antibiotikum | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Codein | Opiat, Analgesikum, Hustenmittel | Histaminliberator | [Afrin et al. 2015, , Steneberg 2007] | |
Colistin mesilat | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Curare | Pfeilgiftalkaloide, Anästhetikum | [Büttiker] | ||
D-Cycloserin | Antibiotikum | DAO-Blocker (Vitamin B6-Antagonist) | [Sattler 1985, Steneberg 2007] | |
Cyclophosphamid | Zytostatikum | ? | [Maintz et al. 2006] | |
Decamethonium | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Dextrane | Sephadex | Blutplasma-Ersatz, antithrombotisch | Histaminliberator | [Giertz und Hahn 1966, Büttiker] |
Diazepam | Valium | Tranquilizer | DAO-Blocker | [Fritzsche 2009] |
Diclofenac | Voltaren | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | |
Dihydralazin | Nepresol | Antihypertonikum, Vasodilatator | DAO-Blocker | [Wantke et al. 1989, Sattler 1985, Maintz et al. 2006, Fritzsche 2009] |
Diphenhydramine | Nardyl, Benocten | Sedativum, Antihistaminikum | HNMT-Blocker | [Horton et al. 2005, Farag et al. 2008] |
Dipyrone: siehe Metamizol | ||||
Dobutamin | Antihypotonikum | ? | [Maintz et al. 2006] | |
Fenpiverinium | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Flurbiprofen | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | ||
Framycetin | Antibiotikum | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Fritzsche 2009] | |
Furosemid | Lasix | Diuretikum | DAO-Blocker | [Fritzsche 2009] |
Gadolinium-Chelate | Röntgenkontrastmittel | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Gallamine | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Gallensäuren, Gallensalze | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Gelatine | Plasmaersatzmittel | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Glyceroltrinitrat, Glyceryltrinitrat, Nitroglycerin, Propantrioltrinitrat | Vasodilatator | Histaminliberator | [Pedersen et al. 2015] | |
Haloperidol | Haldol | Neuroleptikum | DAO-Blocker | [Fritzsche 2009] |
Heroin | Histaminliberator | [Nesterenko 2010] | ||
Hydralazin | Histaminliberator | [Uni Bochum] | ||
Hydroxyethylstärke | Plasmaersatzmittel | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Indometacin | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | ||
Isoniazid | Rimifon, Rifater | Tuberkulostatikum | DAO-Blocker (Vitamin B6-Antagonist) | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Ketoprofen | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | ||
Latexhandschuhe | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | ||
Levofloxacin | Antibiotikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Meclofenaminsäure | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | ||
Mefenaminsäure | [Jarisch 2004] | |||
Meperidine: siehe Pethidin | Opioid | |||
Metamizol, Dipyrone | Novalgin, Minalgin | Analgetikum, Antipyretikum | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Methohexital | Injektions-Narkotikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Metoclopramid | Migpriv, Paspertin, Primperan | Antiemetikum, Gastroenterologikum, Dopamin-Antagonist | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Metoprine | HNMT-Blocker | [Horton et al. 2005, Jochem] | ||
Mivacurium | Muskelrelaxans | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Dewachter et al. 2014] | |
Morphin | Analgetikum | Histaminliberator | [Afrin et al. 2015, Maintz et al. 2006, Steneberg 2007, Forth 2008] | |
Naproxen | Histaminliberator | [Jarisch 2004] | ||
Nefopam | Analgetikum | Histaminliberator | [Dewachter et al. 2014] | |
Neomycin | Antibiotikum | DAO-Blocker | [Mathelier-Fusade 2006] | |
Nichtsteroidale Antiphlogistika | Analgetika | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Nitroglycerin, Glyceroltrinitrat, Glyceryltrinitrat, Propantrioltrinitrat | Vasodilatator | Histaminliberator | [Pedersen et al. 2015] | |
Noscapin | Schmerzmittel | Histaminliberator | [Büttiker] | |
Novaminsulfon | (=Metamizol) Novalgin, Minalgin | Analgetikum, Antipyretikum | DAO-Blocker | [Jarisch 2004] |
NSAP, NSAR, NSAID | Verträglichkeit individuell! | nichtsteroidale Antirheumatika | (Histaminliberator) | [Afrin et al. 2015] |
Opiate, Opioide | (Heroin, Morphium) | Analgetika | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Wirz and Molderings 2017] |
Orciprenalin | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Pancuronium | Muskelrelaxantien | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Maintz et al. 2006, Fritzsche 2009] | |
Papaverin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Pentamidin | Antibiotikum | DAO-Blocker | [Sattler 1985, Maintz et al. 2006] | |
Pethidin, Meperidine | Analgetikum, Opioid | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Wirz and Molderings 2017, Afrin et al. 2015, Maintz et al. 2006, Forth 2008] | |
Phenobarbital | Injektions-Narkotikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Pilocarpin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Pirenzepin | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Polymyxin B | Antibiotikum | Histaminliberator | [Büttiker] | |
Polyvinylpyrrolidon (E1201) | Povidone, PVP, Periston | Blutplasma-Ersatz, antithrombotisch, Hilfsstoff in Tabl. und Kapseln | Histaminliberator | [Giertz und Hahn 1966, Novartis 2008] |
Prilocain | Lokalanästhetikum | DAO-Blocker | [Maintz et al. 2006, Nesterenko 2010] | |
Procain | Lokalanästhetikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Promethazin | Atosil, Closin, Proneurin, Prothazin | Sedativa, Antihistaminika, Antipsychotika | DAO-Blocker | [Irion 2009] |
Propafenon | Rytmonorm | Antiarrhythmikum | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Propanidid | Narkosemittel | DAO-Blocker | [Nesterenko 2010] | |
Protamin | Heparin-Antagonisierung | Histaminliberator | [Sido et al. 2014; Horrow 1985] | |
Pyrazolone | Schmerzmittel | Histaminliberator | [Büttiker] | |
Quinin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Reserpine | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Rifampicin | Antibiotikum | Histaminliberator | [Livingstone 2013] | |
Rifaximin | Antibiotikum | Histaminliberator | [1 Einzelfallbericht SIGHI] | |
Röntgenkontrastmittel | Alle! | Röntgenkontrastmittel | Histaminliberator | [Jarisch 2004] |
Scopolamin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
SSRI, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer | Antidepressiva | Unverträglich | [Afrin et al. 2015] | |
Stilbamidin | Histaminliberator | [Büttiker] | ||
Suxamethonium | Muskelrelaxantien | Histaminliberator | [Forth 2008Sido et al. 2014] | |
Tacrin | Acetylcholinesterasehemmer, Alzheimer-Medikament | HNMT-Blocker | [Cumming and Vincent 1992, Taraschenko et al. 2005] | |
Teicoplanin | Antibiotikum | Histaminliberator | [Livingstone 2013] | |
Tetracain | Lokalanästhetikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014] | |
Tetroxoprim | DAO-Blocker | [Sattler 1985] | ||
Thiamin (Vit. B1) | (Bei parenteraler Verabreichung. Über Nahrung verträglich.) | Histaminliberator, DAO-Blocker | [Büttiker, Sattler 1985] | |
Thiopental | Sedativum | Histaminliberator / DAO-Blocker ? | [Sido et al. 2014, Maintz et al. 2006] | |
Tolazolin | Histaminliberator | [Uni Bochum] | ||
Topiramat | Migränemittel, Antiepileptikum | Histaminliberator | [Afrin et al. 2015] | |
trizyklische Antidepressiva | Unverträglich | [Afrin et al. 2015] | ||
Tubocurarine, D-Tubocurarin | Muskelrelaxantien | Histaminliberator | [Sattler 1985, Maintz et al. 2006, Forth 2008, Steneberg 2007] | |
Tyramin | Histaminliberator | [Uni Bochum] | ||
Vancomycin | Antibiotikum | Histaminliberator | [Sido et al. 2014, Livingstone 2013] | |
Verapamil | Flamon, Isoptin, Tarka | Koronarvasodilatans, Antihypertensivum, Antiarrhythmikum, Calciumantagonist | DAO-Blocker | [Jarisch 2004, Maintz et al. 2006] |
Man beachte, dass alle Röntgenkontrastmittel, sowohl ionische als auch anionische, sehr starke Liberatoren sind und bei MCAD sowie für Histamin-Intolerante sehr schlecht verträglich sind. Vor Untersuchungen mit Röntgen-Kontrastmitteln sollten deshalb Betroffene mindestens ein H1-Antihistaminikum erhalten [Jarisch 2005].
Unverträgliche Hilfsstoffe in Medikamenten
Medikamente enthalten nebst einem oder mehreren Wirkstoffen auch mehrere Hilfsstoffe (Füllstoffe, Tablettierungsstoffe, Farbstoffe, Überzugsmittel, Konservierungsstoffe, Lösungsmittel, Aromastoffe, Süssstoffe, Tenside usw.). Diese Hilfsstoffe sind in der Regel auf dem Beipackzettel nicht oder nur unvollständig deklariert. Zudem ist erst sehr wenig darüber bekannt, welche der vielen möglichen Hilfsstoffe bei welchen Personen unverträglich sein können. Hier ein paar bekannte Beispiele:
Pillen sind meistens bunt gefärbt. Viele künstliche Farbstoffe sind aber starke Histaminliberatoren. Wenn immer möglich sind ungefärbte Pillen/Tabletten/Kapseln gegenüber den gefärbten zu bevorzugen.
Intravenös verabreichte Medikamente enthalten oft Tenside (Emulgatoren, Netzmittel oder Detergentien, engl.: detergents), um wasserunlösliche Wirkstoffe oder Inhaltsstoffe in Lösung zu bringen. Nebst den Medikamentenwirkstoffen können auch diese Hilfsstoffe die DAO hemmen. In einer Studie, in der untersucht wurde, ob wasserunlösliche Medikamentenwirkstoffe die DAO hemmen, erwiesen sich 7 von 42 untersuchten Tensiden als DAO-Hemmer. Die Autoren schliessen daraus, dass einige der beobachteten Medikamentenunverträglichkeiten darauf zurückzuführen sein könnten, dass ein unverträgliches Detergens als Formulierungshilfsmittel enthalten ist. [Sattler et al. 1987]
Falls Sie feststellen, dass weitere, von uns nicht genannte Präparate, Wirkstoffe oder Hilfsstoffe mutmasslich im Zusammenhang mit einer Mastzellaktivierungserkrankung oder Histaminose Unverträglichkeitsreaktionen auslösen, bitten wir um Mitteilung!
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Quellenangaben
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A | Zurück zur vorherigen Stelle |
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Afrin et al. 2015 | Afrin LB, Pöhlau D, Raithel M, Haenisch B, Dumoulin FL, Homann J, Mauer UM, Harzer S, Molderings GJ.: "Mast Cell Activation Disease: An Underappreciated Cause of Neurologic and Psychiatric Symptoms and Diseases." Brain Behav Immun. 2015 Jul 7. pii: S0889-1591(15)00236-6. doi: 10.1016/j.bbi.2015.07.002. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26162709 ("We describe MCAD's pathogenesis, presentation (focusing on [central and/or peripheral neurologic and/or psychiatric symptoms] (NPS)), and therapy, especially vis-à-vis neuropsychotropes. Since MCAD patients often present NPS, neurologists and psychiatrists have the opportunity, in recognizing the diagnostic possibility of MCAD, to short-circuit the often decades-long delay in establishing the correct diagnosis required to identify optimal therapy.") |
Agner 1991 | Agner T.: "Susceptibility of atopic dermatitis patients to irritant dermatitis caused by sodium lauryl sulphate." Acta Derm Venereol. 1991;71(4):296-300. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1681644 ("The skin response to sodium lauryl sulphate was found to be statistically significantly increased in atopic patients compared with controls [...]") |
Aschenbach et al. 2002 | Aschenbach JR, Ahrens F, Garz B, Gäbel G.: "Paracellular tightness and catabolism restrict histamine permeation in the proximal colon of pigs". Pflugers Arch. 2002 Oct;445(1):115-22. Epub 2002 Jul 16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12397395 |
B | Zurück zur vorherigen Stelle |
Bielenberg 2005 | Bielenberg, Jens: "Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels? Die Allergie-Hypothese". Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ Aktuell (Ausgabe 15/2005), Hauptartikel 15/2005. Anschrift des Autors: Apotheker Jens Bielenberg, Raphael-Apotheke, D-25364 Westerhorn, Bahnhofstr. 53 Der Artikel ist inzwischen online nicht mehr auffindbar. Ein sehr ähnlicher Text desselben Autors ist hier abrufbar: Bielenberg, Jens: "Die Allergie-Hypothese – Fakt oder Fiktion? Allergien - Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels?". Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 11 (2005).https://www.yumpu.com/de/document/view/6248824/die-allergie-hypothese-fakt-oder-fiktion-zentralverband-der- (Interessanter Artikel über mögliche Ursachen von Allergien, Störfaktoren im Histaminstoffwechsel, Abbaumechanismen von Histamin, Ascorbate (Vitamin C), Umweltschadstoffe, Schilddrüsenerkrankungen) |
Büttiker | Dr. med. U. Büttiker, Konsiliararzt Universitätsklinik Bern: "Histaminliberatoren", https://www.hautarzt-bubenberg.ch/sites/default/files/2020-02/Histaminliberatoren-Merblatt-hautarzt-bubenberg.ch_.pdf, abgerufen am 16.07.2011. |
C | Zurück zur vorherigen Stelle |
Cumming and Vincent 1992 | Cumming P, Vincent SR.: "Inhibition of histamine-N-methyltransferase (HNMT) by fragments of 9-amino-1,2,3,4-tetrahydroacridine (tacrine) and by beta-carbolines." Biochem Pharmacol. 1992 Sep 1;44(5):989-92. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1530666 ("Histamine-N-methyltransferase (HNMT), the major enzyme for the metabolism of histamine in rat brain, is potently inhibited by 9-amino-1,2,3,4-tetrahydroacridine (tacrine).") |
D | Zurück zur vorherigen Stelle |
Dewachter et al. 2014 | Dewachter P, Castells MC, Hepner DL, Mouton-Faivre C: "Perioperative management of patients with mastocytosis". Anesthesiology. 2014 Mar;120(3):753-9. doi: 10.1097/ALN.0000000000000031. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24135579 |
Donatelli et al. 1994 | Donatelli, P., Marchi, G., Giuliani, L., Gustafsson, L.L., Pacifici, G.M.: "Stereoselective inhibition by chloroquine of histamine N-methyltransferase in the human liver and brain.", Eur. J. Clin. Pharmacol. (1994). https://www.wikigenes.org//e/ref/e/7875186.html |
F | Zurück zur vorherigen Stelle |
Farag et al. 2008 | Farag NA, Mohamed SR, Soliman GA.: "Design, synthesis, and docking studies of novel benzopyrone derivatives as H(1)-antihistaminic agents." Bioorg Med Chem. 2008 Oct 1;16(19):9009-17. doi: 10.1016/j.bmc.2008.08.039. Epub 2008 Aug 26. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18789706 ("histamine N-methyltranseferase (HNMT) active site in complex with its bound inhibitor (diphenhydramine)") |
Forth 2008 | Forth, Wolfgang; Hofmann, Franz; Förstermann, Ulrich: "Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie", 9. Auflage, Elsevier,Urban&Fischer Verlag, 2008. |
Fritzsche 2009 | Fritzsche, Doris: "GU Kompass Nahrungsmittel Intoleranzen, Laktose, Fruktose, Histamin", Gräfe und Unzer Verlag, 1. Auflage 2009. ISBN 978-3-8338-1368-9. |
G | Zurück zur vorherigen Stelle |
Giertz und Hahn 1966 | H. Giertz und F: Hahn: "Makromolekulare Histaminliberatoren", In: Mauricio Rocha e Silva (Hrsg.): Histamine and Anti-Histaminics Part 1. Handbuch der experimentellen Pharmakologie Band XVIII/1. Berlin, Springer-Verlag 1966, hier Seite 481–568 |
Gilfillan and Beaven 2011 | Gilfillan AM, Beaven MA.: "Regulation of mast cell responses in health and disease." Crit Rev Immunol. 2011;31(6):475-529. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22321108 (Das Antibiotikum Novalgin ist ein Histaminliberator.) |
H | Zurück zur vorherigen Stelle |
Horrow 1985 | Horrow JC: "Protamine: a review of its toxicity". Anesth Analg. 1985 Mar;64(3):348-61. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3883848 (Protamin kann massive Mastzellmediatorfreisetzungen auslösen. Die Gabe von Protamin sollte deshalb auf Fälle beschränkt werden, in denen die Blutgerinnungsstörung eindeutig die Folge einer Hyperheparinämie ist.) |
Horton et al. 2005 | Horton JR, Sawada K, Nishibori M, Cheng X.: "Structural basis for inhibition of histamine N-methyltransferase by diverse drugs". J Mol Biol. 2005 Oct 21;353(2):334-44. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16168438 (Medikamentenwirkstoffe als HNMT-Blocker: Folgende Stoffe, von denen bekannt ist, dass sie starke HNMT-Inhibitoren sind, wurden darauf hin untersucht, auf welche Weise sie den Histaminabbau blockieren: Diphenhydramine (ein H1-Antihistaminikum!), Amodiaquine, Metoprine, Tacrine. Alle blockieren die Histamin-Bindungsstelle des Enzyms, so dass kein Histamin mehr zum aktiven Zentrum der HNMT gelangen kann.) |
I | Zurück zur vorherigen Stelle |
Irion 2009 | Dr. Roland Irion: Internetseite "Biogene Amine. Auslöser von pseudoallergischen Reaktionen". http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/3526/Allergen,Allergie/Biogene%20Amine/, abgerufen am 30.04.2013. |
J | Zurück zur vorherigen Stelle |
Jarisch 2004 | Jarisch, Reinhart: "Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit", Thieme Verlag, 2004, ISBN 3-13-105382-8. |
Jarisch 2005 | Jarisch, Reinhart: "Histamin-Intoleranz: Ein oft übersehenes Problem". Arzt & Praxis VerlagsGmbH, Wien, Sonderdruck Oktober 2005, Heft Nr. 908, S. 380-382, 59. Jahrgang. http://www.reizmageninfo.de/ArztPraxis_2005_Jarisch.pdf, abgerufen am 08.11.2009 (inzwischen nicht mehr abrufbar). |
Jochem 2004 | Jochem J.: "Cardiac and regional haemodynamic effects of histamine N-methyltransferase inhibitor metoprine in haemorrhage-shocked rats." Inflamm Res. 2004 Jul;53(7):316-23. Epub 2004 Jun 25. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15241567, Metoprin = HNMT-Hemmer |
K | Zurück zur vorherigen Stelle |
Komericki et al. 2010 | Peter Komericki, Georg Klein, Norbert Reider, Thomas Hawranek, Tanja Strimitzer, Roland Lang,Bettina Kranzelbinder, Werner Aberer: "Histamine intolerance: lack of reproducibility of single symptoms by oral provocation with histamine: A randomised, double-blind, placebo-controlled cross-over study", Wien Klin Wochenschr (2010). DOI 10.1007/s00508-010-1506-y. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21165702, Erfolgreicher Wirksamkeitsnachweis von Diaminoxidasepräparaten (DAOSIN). Zudem wurde gezeigt, dass das Auftreten einzelner Symptome nicht reproduzierbar ist. Es ist sinnlos, eine Korrelation zwischen der Histaminbelastung und einem bestimmten Symptom zu suchen. Man sollte in Studien immer die gesamte Palette der histaminvermittelten Symptomatik als Ganzes erfassen. |
L | Zurück zur vorherigen Stelle |
Livingstone 2013 | Dr. med. Elisabeth Livingstone, PD Dr. med. Uwe Hillen, PD Dr. med. Andreas Körber: "Unerwünschte Arzneimittelreaktionen" PowerPoint Präsentation Universitätsklinikum Essen. www.uk-essen.de/fileadmin/user_upload/hautklinik/fuer_studenten/arzneireaktionen_livingstone_23_05_2013.pdf (nicht mehr abrufbar) |
M | Zurück zur vorherigen Stelle |
Maintz and Novak 2007 | Maintz L, Novak N.: "Histamine and histamine intolerance.", Am J Clin Nutr. 2007 May;85(5):1185-96. Department of Dermatology, University of Bonn, Bonn, Germany. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17490952) |
Maintz et al. 2006 | Maintz, Laura; Bieber, Thomas; Novak, Natalija: "Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz: Konsequenzen für die Praxis (Histamine Intolerance in Clinical Practice)", Deutsches Ärzteblatt 2006; 103(51-52). www.aerzteblatt.de/archiv/53958, abgerufen am 25.08.2009. |
Mathelier-Fusade 2006 | Mathelier-Fusade P.: "Drug-induced urticarias" Clin Rev Allergy Immunol. 2006 Feb;30(1):19-23. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16461991 Gelesen in Gilfillan and Beaven 2011. (Das Antibiotikum Novalgin ist ein DAO-Inhibitor.) |
Medivere GmbH | ganzimmun.ch: "Ernährungsempfehlungen bei Histamin-Intoleranz", Medivere GmbH. www.histaminose.de/07_pdf/histamin.pdf, abgerufen am 06.12.2009 (inzwischen nicht mehr abrufbar). www.ganzimmun.ch/seiten/download_file.php?download_id=1855, abgerufen am 1.9.2014 (inzwischen nicht mehr abrufbar). |
N | Zurück zur vorherigen Stelle |
Nassif et al. 1994 | Nassif A, Chan SC, Storrs FJ, Hanifin JM.: "Abnormal skin irritancy in atopic dermatitis and in atopy without dermatitis.". Arch Dermatol. 1994 Nov;130(11):1402-7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7979441 ("Past observations have shown increased irritancy in patients with "conditioned hyperirritability" due to active dermatitis, including atopic dermatitis (AD). In less active atopic conditions, irritancy levels are less certain. We have utilized 48-hour Finn Chamber testing with graded dilutions of sodium lauryl sulfate to detect irritancy thresholds in well-defined groups of patients [...]. Significantly greater frequency of response to sodium lauryl sulfate in both AD groups and also in patients with allergic rhinitis with no dermatitis was seen. Effective concentrations of sodium lauryl sulfate causing irritation in 50% or more of subjects (ED50) ranged from 0.0625% to 0.31% in all atopic groups, percentages that were significantly lower than the normal ED50 of 0.60%.") |
Nesterenko 2010 | Nesterenko, Sigi: "Histaminintoleranz - die unentdeckte Krankheit", Rainer Bloch Verlag, 2010, ISBN-10: 3981095189, ISBN-13: 978-3981095180. |
Novartis 2008 | Novartis: "FACHINFORMATION Program® 40, Suspension zur Injektion für Katzen", Juli 2008. Nicht mehr abrufbar: http://www.ah.novartis.de/platform/content/element/1612/ProgramInj40-Katze.pdf, abgerufen am 12.2.2013. ("Nicht bei Hunden anwenden. Der Hilfsstoff Polyvinylpyrrolidon (Povidon) ist für Hunde eine starke Histamin freisetzende Substanz. Beim Hund können deshalb, im Gegensatz zuKatzen, schwere Reaktionen auftreten.") Anm. d. Red.: Hunde erkranken besonders häufig an Mastozytomen oder Mastzellsarkomen. Ein Indiz, dass Mastozytosepatienten auf Povidon vielleicht ähnlich empfindlich reagieren könnten wie Hunde? |
O | Zurück zur vorherigen Stelle |
O'Sullivan et al. 2006 | O'Sullivan J, O'Sullivan MI, Tipton KE, Davey G.: "Inhibition of amine oxidases by the histamine-1 receptor antagonist hydroxyzine". J Neural Transm Suppl. 2006;(71):105-12. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17447421 (Hydroxyzine (ein H1-Antihistaminikum!) blockiert die DAO.) |
P | Zurück zur vorherigen Stelle |
Pedersen et al. 2015 | Pedersen SH, Ramachandran R, Amrutkar DV, Petersen S, Olesen J, Jansen-Olesen: "Mechanisms of glyceryl trinitrate provoked mast cell degranulation." Cephalalgia. 2015 Feb 27. pii: 0333102415574846. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25724914 (Intravenös verabreichtes Glyceroltrinitrat (Nitroglyzerin) führt einige Stunden nach der Injektion zu starker Mastzelldegranulation. Mechanismus noch unbekannt.) |
S | Zurück zur vorherigen Stelle |
Sattler et al. 1987 | Sattler J, Hesterberg R, Schmidt U, Crombach M, Lorenz W.: "Inhibition of intestinal diamine oxidase by detergents: a problem for drug formulations with water insoluble agents applied by the intravenous route?" Agents Actions. 1987 Apr;20(3-4):270-3. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3111194 (Intravenös verabreichte Medikamente enthalten oft Detergentien/Tenside als Hilfsstoffe. Mehrere dieser Detergentien erwiesen sich als DAO-Hemmer und könnten für Unverträglichkeitsreaktionen auf Medikamente verantwortlich sein.) |
Sattler et al. 1985 | Sattler J, Hesterberg R, Lorenz W, Schmidt U, Crombach M, Stahlknecht CD.: "Inhibition of human and canine diamine oxidase by drugs used in an intensive care unit: relevance for clinical side effects?" Agents Actions. 1985 Apr;16(3-4):91-4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3925736 (Liste unverträglicher Medikamente (DAO-Hemmer)) |
Sido et al. 2014 | Sido B, Dumoulin FL, Homann J, Hertfelder HJ, Bollmann M, Molderings GJ: "Chirurgische Eingriffe an Patienten mit Mastzellüberaktivitätserkrankung. Operationsrelevante Aspekte am Beispiel einer Cholezystektomie" - [Surgical interventions in patients with mast cell activation disease. Aspects relevant for surgery using the example of a cholecystectomy] Chirurg. 2014 Apr;85(4):327-33. doi: 10.1007/s00104-013-2642-5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24337177 (Beispiel Medikation und operative Prämedikation bei MCAD) |
Steneberg 2007 | Steneberg, Andreas: "Biogene Amine – Ernährung bei Histamin-Intoleranz", Umwelt & Gesundheit 2/2007. http://www.iug-umwelt-gesundheit.de/pdf/072_47_56_SP_HIT_neu.pdf, abgerufen am 06.11.2009. |
T | Zurück zur vorherigen Stelle |
Taraschenko et al. 2005 | Taraschenko OD, Barnes WG, Herrick-Davis K, Yokoyama Y, Boyd DL, Hough LB.: "Actions of tacrine and galanthamine on histamine-N-methyltransferase." Methods Find Exp Clin Pharmacol. 2005 Apr;27(3):161-5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15834447 ("Tacrine (0.01-10 microM) inhibited both human and rat HNMT activity in a concentration-dependent manner, but was less potent on both human embryonic kidney and recombinant human brain HNMT than on rat kidney HNMT [...]. Tacrine, but not galanthamine, may achieve brain levels sufficient to influence histamine metabolism in some patients treated for Alzheimer's disease.") |
Thomsen et al. 2002 | Thomsen JS, Sonne M, Benfeldt E, Jensen SB, Serup J, Menné T.: "Experimental itch in sodium lauryl sulphate-inflamed and normal skin in humans: a randomized, double-blind, placebo-controlled study of histamine and other inducers of itch." Br J Dermatol. 2002 May;146(5):792-800. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12000375 ("[...] 1% sodium lauryl sulphate (SLS) used as a standard contact irritant to induce inflammation.") |
U | Zurück zur vorherigen Stelle |
Uni Bochum | Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Ruhr-Universität Bochum – St. Josef-Hospital: "Patienteninformation Mastozytose", undatiert. Nicht mehr abrufbar: http://www.derma.de/bochum/tl_files/dermatologie/dermatologie-pdf/Informationsblaetter/Merkblaetter_Mastozytose.pdf, abgerufen am 23.12.2014. |
W | Zurück zur vorherigen Stelle |
Wantke et al. 1998 | Wantke F, Proud D, Siekierski E, Kagey-Sobotka A.: "Daily variations of serum diamine oxidase and the influence of H1 and H2 blockers: a critical approach to routine diamine oxidase assessment." Inflamm Res. 1998 Oct;47(10):396-400. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9831324 ("[...] Serum diamine oxidase levels showed no significant daily variations [...] and no significant sex differences [...]. Antihistamines had no influence on diamine oxidase activity except for cimetidine, which caused 25% inhibition at the highest dose tested ( p < 0.0002) (positive control: aminoguanidine 85% inhibition (p< 0.0001), dihydralazine 68% inhibition (p<0.0001)) and diphenhydramine, which caused 19% increase (p<0.0001) of enzyme activity.") |
Wantke, Götz and Jarisch 1993 | Wantke F, Götz M, Jarisch R.: "Histamine-free diet: treatment of choice for histamine-induced food intolerance and supporting treatment for chronic headaches." Clin Exp Allergy. 1993 Dec;23(12):982-5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10779289 ("[...] a histamine-free diet was implemented to reduce histamine intake. Forty-five patients with a history of suffering from intolerance to food or wine (n = 17) and chronic headache (n = 28) were put on the diet over months to years. Fish, cheese, hard cured sausages, pickled cabbage and alcoholic beverages had to be avoided. [...] After 4 weeks on the diet 33/45 patients improved considerably (P < 0.01), eight of them had total remission. In 12/45 patients, however, no changes in symptoms were observed. Symptoms of food or wine intolerance significantly decreased (P < 0.02; treatment of choice), headaches decreased in frequency (P < 0.001), duration and intensity. After eating histamine-rich food symptoms were reproducible and could be eliminated by anti-histamines in most patients. These data indicate the role of histamine in food and wine intolerance and that histamine-rich food causes a worsening of symptoms in patients suffering from chronic headaches.") |
Wirz and Molderings 2017 | Wirz S, Molderings GJ: "A Practical Guide for Treatment of Pain in Patients with Systemic Mast Cell Activation Disease" Pain Physician. 2017 Sep;20(6):E849-E861. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28934791 (Schmerzbehandlung bei MCAD-Patienten) Frei zugänglicher Volltext. |
Y | Zurück zur vorherigen Stelle |
Yokoyama 2007 | Yokoyama A, Mori S, Takahashi HK, Kanke T, Wake H, Nishibori M: "Effect of amodiaquine, a histamine N-methyltransferase inhibitor, on, Propionibacterium acnes and lipopolysaccharide-induced hepatitis in mice", Eur J Pharmacol. 2007 Mar 8;558(1-3):179-84. Epub 2006 Nov 22. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17222819, abgerufen am 13.06.2010. |